Nach überaus milder Nacht überbietet sich der Koch zum Frühstück noch einmal selbst: Neben den schon einmal probierten, vorzüglichen, in Öl ausgebackenen Fladen hat er "Empañadas" (sprich: Empanjadas) auf dem Speisezettel. Das ist ein gleichfalls in Öl gebackenes, mit Käse gefülltes Gebäck. Und es schmeckt einfach genial.

Nach dem Frühstück beginnt der für unsere Begleitmannschaft wichtigste Akt. Die Verabschiedung und das damit verbundene Händeschütteln sind für sie sicher wichtig. Entscheidend sind allerdings die ausgehändigten Trinkgelder. Zu Anfang des Trekkings haben wir pro Kopf in einen Topf einbezahlt. Diese Kasse wurde von Jochen (II) verwaltet und bei den Abschieden der vorherigen Treiber schon erleichtert. In einer Reihe stellen sie sich auf und lassen die kurze Dankesrede von Jochen (II), übersetzt von Moises, über sich ergehen. Dann holt sich jeder die ihm zustehende Summe ab. Moises hat die Beträge festgelegt. Wer sonst könnte wissen, welcher Betrag sinnvoll ist. Dollars und Bolivianos wandern in die Hände unseres ausgezeichneten Teams. Danach stellen wir uns für ein gemeinsames Abschiedsfoto auf.

Sattes Grün! Unsere Augen mussten etliche Tage darauf verzichten!Bis zum Dorf "Chacapampa", wo der Bus uns erwartet, sind es gerade mal 60 Minuten leichter Fußmarsch. Drei Eindrücke sind für mich mit diesem Dorf verbunden: Viel Pflanzengrün zwischen den Häusern, Das Dorf beherbergt ein kleines Wasserkraftwerk.der Augenschein wieder zurück in der Zivilisation zu sein und das Wasserkraftwerk. Eine winzige Anlage verglichen mit heimischen Kraftwerken. Für die hiesige Bevölkerung, vor allem in La Paz, wohin der meiste Strom fließt, hat sie jedoch große Bedeutung. Die drei Generatoren werden von Wasserzuflüssen aus allen Richtungen gespeist. Unter anderen eben auch vom gestern gesehenen Stausee.

In Bolivien erreichen nicht nur die Berge enorme Höhen ...Es dauert eine ganze Weile, bis der Bus beladen ist. Alles Gepäck, Seesäcke, Zelte, Kochausrüstung muss auf das Dach. Dort entsteht ein gewaltiger Aufbau, der mich hoffen lässt, dass der Bus auf der Rückfahrt nicht irgendwo Schräglage bekommt ... In einer kleinen Plastiktüte habe ich noch einige "Caramellos" - Sammelergebnis der letzten Tage. Endlich sehe ich einen Jungen, der neugierig die Vorbereitungen zur Abfahrt beobachtet. Wieder ein Kind für ein paar Stunden ein bisschen glücklicher gemacht. Ein letztes Winken und "Adios", dann sind die Treiber mit den Lamas schnell außer Sichtweite. Zusammen mit dem Koch und seinen drei Helfern klettern wir in den Bus. Neben unseren Rucksäcken und ihren Blick vom Zongo-Pass zum "Huayna Potosí".Tragegestellen, müssen auch noch andere Lasten im Inneren verstaut werden. Damit ist die Kiste dann wirklich "proppenvoll".

Die Fahrt führt uns entlang des "Rio Zongo" in Richtung Zongo-Pass. Dabei bleibt die Zivilisation in Form von Strommasten und -leitungen ständige Begleiterin. Auf dem "Passo Zongo" halten wir an. Hier wird das Abenteuer "Huayna Potosí", nach einer letzten gemeinsamen Mahlzeit, beginnen ...