Kleinwüchsige Pferde oder Mulis schleppen
Lasten, die größer als 20 bis 25 kg sind. Das ist Belastungsgrenze der Lamas.
Angeblich legen sich Lamas einfach hin, wenn man ihnen mehr aufbürdet. Jeden
Morgen vollzog sich dasselbe Schauspiel beim Verladen der Lasten. Die Lamas
mussten dazu erst aus allen Himmelsrichtungen wieder auf dem Lagerplatz zusammen
getrieben werden. Recht ruppig bis rücksichtslos gehen die Männer bei der Beladeprozedur zu Werke: Der Erste
"grapscht" sich eines der dicht gedrängt
stehenden Tiere am Hals und zerrt es zu sich heran. Während er es an Kopf und
Ohren festhält, legen die beiden anderen die Last auf und verzurren sie mit
einem mehrere Meter langen Seil. Dabei stemmen sie ihr Knie beidseits mit aller
Kraft gegen Last und Flanken des Tieres. Unterwegs haben wir beobachtet, dass
Lasten immer wieder Mal nachgespannt werden mussten.
Auch das Treiben der
beladenen Herde ist nicht einfach. Lamas bleiben immer wieder stehen um zu
grasen. Sie neigen auch dazu seitlich aus dem Pulk auszubrechen. Zu dritt
gelingt dieser "Dressurakt" am besten. Der mittlere Treiber geht direkt hinter der
Herde, die beiden äußeren sichern die Flanken und drängen Ausbrecher zurück.
Lamas haben keine große Lebenserwartung. Nachdem das Wachstum abgeschlossen ist,
können sie etwa 10 Jahre zur Produktion von Wolle und als Tragtiere genutzt
werden. Danach werden sie geschlachtet.